Passiv dynamisches Sitzen
Eine starre Sitzposition kann schnell zu Rückenbeschwerden führen, da immer die gleichen Teile der Muskulatur angestrengt werden. Somit werden einige Muskelpartien überbeansprucht und andere Muskelpartien werden nicht beansprucht und verkümmern so nach einer Weile. Über- und Unterbelastung der Rückenmuskulatur kann zu einer Überbelastung der Wirbelsäule führen und verursacht aus diesem Grund Rückenschmerzen.
Da viele Menschen in der heutigen Gesellschaft im Sitzen arbeiten, sind Rückenschmerzen zu einem Volksleiden geworden. Um diesem Leiden Abhilfe zu schaffen, haben sich die Hersteller von Schreibtischstühlen und Chefsesseln etwas einfallen lassen: das passiv dynamische Sitzen. Oftmals ändert ein Mensch seine Sitzposition nicht selbstständig, wenn er lange am Schreibtisch sitzt. Kein Möbelstück der Welt kann den Sitzenden dazu bringen sich selbstständig in eine andere Position zu setzen, somit verändert der Stuhl selbst die Sitzposition des Menschen.
Mithilfe kleiner Elektromotoren verändert sich die Sitzposition des Nutzers ständig und der Mensch hat keine andere Wahl, als sich dem Stuhl anzupassen. Es werden verschiedene Elemente des Stuhls unabhängig von einander verstellt, wie zum Beispiel Sitzfläche und Rückenlehne. Durch die ständige Veränderung der Sitzposition werden auch die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur laufend anders belastet. Dadurch werden verschiedene Muskelpartien gleichzeitig gestärkt und Rückenbeschwerden, wie zum Beispiel Rückenbeschwerden, kommen weniger häufig vor.
Zudem führt die ständige Veränderung der Sitzhaltung auch zu einem Lerneffekt. Der Nutzer bewegt sich nach einiger Zeit immer häufiger von selbst. Dadurch kommt es zu einer aktiv dynamischen Sitzhaltung. Im Zuge dessen verbessern sich die Stoffwechselversorgung und die Durchblutung, was Bandscheiben und Muskeln sehr zu Gute kommt.
Passiv dynamisches Sitzen ist ein Teil des Programms zur Bekämpfung oder Prävention von Rückenschmerzen. Allerdings sollte man nicht nur allein auf das passive dynamische Sitzen vertrauen, auch Initiative ist gefragt. So sollte man auch in der Freizeit darauf achten, dass man Pausen zwischen langen Sitzperioden macht und auch die Sitzposition ab und zu ändert.